Architektur und Landschaftsarchitektur

Ökologische Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Bauen sind zwei wichtige Eckpfeiler des architektonischen Konzepts im Projekt Altwiesen. Im Einklang zu den Prinzipien der Gartenstadt sind die druchgrünten Aussenräume ein augenscheinliches Hauptmerkmal des Quartiers.

Selbst für erfahrene Architekten ist das Projekt Altwiesen kein alltägliches: Verschiedene Bauherrschaften, Architekturen und Konstruktionsprinzipien sind auf einen Nenner zu bringen. Es ist die Kunst, einem vielfältigen Ansprüchen genügenden Bauvorhaben eine einheitliche Linie zu verleihen, Individualität und Zusammengehörigkeit gleichermassen zu gestalten. Geht es nach dem Urteil des Zürcher Baukollegiums, ist dies eindrucksvoll gelungen. Das Projekt wird gelobt: es entstehe nicht ein reiner Siedlungs-, sondern ein Stadtraum, der durch seine Vielfalt in der Einheit besteche, urteilten die Experten zusammenfassend.

Das Kompliment gilt in erster Linie den beiden während der Arbeiten für den Gestaltungsplan federführenden Architekturunternehmen Boltshauser und Müller Illien Landschaftsarchitekten. In Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich und den zahlreichen Besitzern ist ein verdichteter Gestaltungsplan erarbeitet worden, der neben der städtebaulichen Setzung auch die Grundstückszugehörigkeiten der Bebauungsstruktur neu anpasst und regelt. In einer weiteren Entwicklungsphase rund um die erste Bauetappe sind die Architekturaufgaben wie folgt verteilt: Boltshauser (Gebäude Nr. 2, 3, 5, 8, 9 und 10), hhplus (Gebäude Nr. 6) und Müller Illien (Landschaftsarchitektur).

Ein Stück Stadtnatur
Die städtebauliche Konstellation basiert auf den Leitgedanken der Gartenstadt von Albert Heinrich Steiner. Die durchgrünten und verwobenen Aussenräume sind eines der bestimmenden Merkmale des Projekts. Hier gibt es wertvolle Bäume, druchgängige Wege und eben: viel fliessendes Grün. Die Aussenräume bilden zwischen den Gebäuden eine Art Hofsituation, wobei die Anordnung der Gebäude immer wieder Blickachsen durch das Quartier zulässt. Die geknickten und gestaffelten Zeilenbauten fügen sich nahtlos ins Gartenstadt-Konzept. Augenfällig sind bei den Gebäuden in der Mitte des Areals die markanten, spiralförmigen Treppenanlagen, die zugleich die Adressierung der Gebäudezugänge bilden.

Das Thema Natur wird übrigens auch bei den Gebäuden aufgenommen: Die begrünten Dächer leisten einen weiteren Beitrag zur Biodiversität und zur Klimafreundlichkeit des Areals. Und für Materialisierung und Konstruktion wird auf nachhaltige Werkstoffe im Sinne einer CO2-Reduktion gesetzt. Dazu passen der reduzierte Einsatz von Gebäudetechnik, das Anbringen von Photovoltaikanlagen und ein energieschonendes Beleuchtungskonzept.

Nicht nur «besonders gut», sondern exemplarisch
Gemäss dem Zürcher Baukollegium erfüllt das Projekt in seiner Ausgestaltung nicht nur die an eine Arealüberbauung gestellte Anforderung «besonders gut», sondern verspricht einen exemplarisch neuen, zeitgemässen Typ der Gartenstadt. Dies etwa in Bezug auf Verdichtung, Durchgrünung, Etappierung und Sozialverträglichkeit sowie auf stadtklimatische Aspekte. Das Projekt solle als Referenz für die zukünftige Entwicklung der grünen Wohnstadt gelten.

Starkes Architekturteam

Hinter dem Projekt Altwiesen stehen folgende Architekturunternehmen:

  • Boltshauser Architekten AG, Zürich (Gestaltungsplan, Gebäude Nr. 2, 3, 5, 8, 9 und 10 in der 1. Etappe)
  • Müller Illien LandschaftsarchitektenGmbH, Zürich (Gestaltungsplan, Freiraumgestaltung 1. Etappe)
  • hhplus Architekten AG, Eglisau (Gebäude Nr. 6 in der 1. Etappe)